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Archivale des Monats April 2024: Eine Autobahn durch den Kreis Höxter

08.04.2024: Nach dem Zweiten Weltkrieg und der deutschen Teilung hatten die Verkehrsverbindungen von Westen nach Osten an Bedeutung verloren. Besonders der Raum Ostwestfalen-Lippe sah sich durch seine Randlage im geteilten Deutschland benachteiligt und forderte eine bessere Verkehrsanbindung. Daher bemühte man sich um eine Erschließung der Verkehrswege von Nord nach Süd.

Abhilfe versprach eine geplante Autobahn von Bremen nach Gießen, für deren Verlauf durch OWL sich auch die IHK-Ostwestfalen zu Bielefeld stark machte.

Diese geplante A 100/A 5* sollte die Nordseehäfen und das Rhein-Main Gebiet verbinden. Eine Überlegung sah vor, die Autobahn quer durch den Altkreis Höxter zu bauen und zwar vom lippischen Horn kommend über Steinheim nach Brakel.

Im Altkreis Warburg sollte sie über Scherfede bei Warburg geführt werden. Der Kreistag des Altkreises Höxter verfasste am 5. April 1967 eine Entschließung:

Die Autobahn sollte die schwierige Verkehrssituation im Kreis verbessern, wovon der Kreistag sich einen wirtschaftlichen Aufschwung versprach. Die Fertigstellung sei für den Kreis Höxter von lebenswichtiger Bedeutung.

Die Kreise Höxter und Warburg waren dabei besonders an der dadurch geschaffenen Verbindung ins ostwestfälische Ballungszentrum Bielefeld/Herford interessiert.

Letztlich wurde der Plan aber nie in die Tat umgesetzt und 1985 verworfen. Die Streckenführung der heutigen B 252 entspricht ungefähr der geplanten Autobahn.

Kreisarchiv Höxter: S9/15 Nr. 10.5; *(bis 1974 als A 100 geplant, danach als A 5)

Ein alter Brief zur geplanten Autobahn durch den Kreis Höxter.
Der Höxteraner Kreistag setzte sich mit der Entschließung für die Notwendigkeit einer Autobahn durch den Kreis Höxter ein.
Eine alte Karte.
Verlauf der geplanten Autobahn durch den Kreis Höxter.
Eine alte Karte.
Verlauf der geplanten Autobahn von Bremen nach Gießen (rot)/ Verlauf der Weser (blau),