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Artenschutz am Straßenrand

13.07.2022: Auch entlang der Straßen finden viele Tiere einen Lebensraum. Allerdings müssen die Grünstreifen aus Gründen der Verkehrssicherheit besonders im Sommer regelmäßig gemäht und Leiteinrichtungen freigeschnitten werden. Um dem Artenschutz Rechnung zu tragen, haben die Bauhöfe des Kreises Höxter dafür jetzt spezielle, ökologische Mähvorrichtungen im Einsatz.

„Der Kreis Höxter betreut ein 420 Kilometer langes Netz an Kreisstraßen. Für die Mäharbeiten sind von Mai bis Ende Oktober täglich zwei Mähfahrzeuge im Einsatz. Die Arbeiten werden von den Kreisbauhöfen in Rolfzen und Warburg so geplant, dass an keiner Stelle verkehrsgefährdende Sichtbehinderungen entstehen. Die Sicherheit aller Verkehrssteilnehmer hat immer oberste Priorität“, erklärt Heike Lockstedt-Macke, Leiterin der Abteilung Straßen des Kreises Höxter.

Doch die Technik mache es heute möglich, die notwendigen Mäharbeiten schonender für Insekten und Kleistlebewesen durchzuführen. Dazu hat der Kreis Höxter zwei neue Mähköpfe angeschafft.

Reinhard Bobbert, Christian Schrader und Roland Brand stehen vor einem Unimog an der Straße, an dem der neue Mähkopf montiert ist.
Zeigen die neue ökologische Mähtechnik, mit der der Kreis Höxter Insekten und Kleinstlebewesen schützen möchte: Reinhard Bobbert, Leiter des Kreisbauhofs Warburg, Christian Schrader von der Abteilung Straßen des Kreises Höxter und Mäherfahrer Roland Brand.

„Der vorgebaute Ökostriegel, dessen Zinken vor dem Mähwerk laufen, vertreibt Kleinlebewesen“, erklärt Reinhard Bobbert, Leiter des Kreisbauhofes in Warburg. „Neugestaltete Y-Messer mindern den Luftstrom, sodass nur wenig Saugeffekt entsteht. Mit einer manuell einstellbaren Schnitthöhenverstellung bis zu 15 Zentimeter verbleibt Kleinlebewesen und Insekten zudem ein Sicherheitsraum.“

Allerdings macht Reinhard Bobbert jedoch auch deutlich: „Direkt nach Mähen wirkt das Schnittbild mit dem neuen Gerät zwar etwas unordentlicher als bisher, aber dieser Effekt ist schnell verwachsen. Es überwiegt der Mehrwert für den Naturschutz.“

Grundsätzlich bittet der Kreis um Verständnis für die unvermeidbaren Verkehrsbehinderungen durch Mähfahrzeuge. Alle Verkehrsteilnehmer sollten ihre Geschwindigkeit reduzieren und die Mähfahrzeuge langsam und mit ausreichendem Abstand überholen und nicht allzu eng vor dem Mäher wieder einscheren.